Archiv des Monats September 2009

Limits

Wooohhaaa! That’s what they call a bit of current. Unser heutiger Trainingstauchgang, der aus drei kurz aufeinander folgenden TG bestand, machte uns eindrucksvoll klar, dass der Strömungswiderstand mit D12 und Stage doch recht groß ist.

Teil eins bestand aus einem Abstieg an der Bojenleine auf 6 m, jeweils einem Valve-Drill und einem S-Drill und einem anschließenden Aufstieg. Langweilig? Ja, in der Theorie sicherlich. In der Praxis erwies sich bereits das Anschwimmen der Boje als ziemlich kräftezehrend. Auf den Bubblecheck haben wir wegen der Strömung kurzerhand verzichtet. Und die anschließenden Übungen eröffneten völlig neue Perspektiven.

Bisher waren wir es gewohnt, sämtliche Drills face-to-face durchzuführen. Heute aber haben wir den ganzen Tauchgang Seite an Seite verbracht, um gegen die Strömung kämpfend in der Nähe des Seils zu bleiben.

Tauchgang Nummer zwei führte uns in die Geheimnisse des Stagetauchens ein. Abstieg an der Bojenleine bis zum Grund in ca. 15 m. Dann weiter abwärts bis auf 24 m. Hier durfte Petra Ihre Boje schießen und befestigen. Dann legten wir die Stages ab und nahmen sie direkt wieder auf, um dann einen Aufstieg an der soeben installierten Bojenleine zu machen. Dem schnellen Aufstieg vom Grund folgten Deepstops auf 15 und 12 m, und auf den folgenden Stops wechselten wir jeweils auf das Dekogas und wieder zurück aufs Rückengas. Natürlich nicht ohne jedes Mal den Regler fein säuberlich aufzuräumen.

So weit so gut. Im dritten Tauchgang wollten wir dann etwas Spaß haben. Wir tauchten ab und verlegten beginnend an der Bojenleine ein bisschen Leine mit dem Reel. Gegen die Strömung beginnend kamen wir nicht weit, und der erste – zum Glück behebbare – Reglerdefekt suchte uns heim. Natürlich verhedderten wir uns dabei auch noch in der Leine. Beim zweiten Reglerdefekt, der nicht behhebbar war, entschlossen wir uns, den Tauchgang zu beenden und zum Ausgangspunkt zurürckzukehren. Der Turnpressure war außerdem erreicht.

Nunja… und dann sollten wir noch ein paar Lektionen lernen. Während der „Reglerreparatur“ klaute mir Mario meine Stage: Lost Deco Gas. Meine Kommunikationsversuche waren leider nicht erfolgreich, so dass ich Petra am Grund und auf 9 m und 6 m vergeblich versuchte klarzumachen, dass ich doch bitte jetzt aus ihrer Stage atmen wollte. Immer wieder drückte uns die Strömung weg von der Leine. Als ich dann den Einfall hatte, ihr eine OOG-Situation anzudeuten, damit ich endlich an ihr Dekogas kommen konnte, habe ich sie leider hingerichtet, weil ihr Backup, auf den sie dann automatisch wechselte, ja leider defekt war. Sorry for that!

Doch damit nicht genug. Bei dieser Aktion haben wir leider auch die Bojenleine aus den Augen verloren. Also brachen wir die Übung ab, ich schickte meine Boje an die Oberfläche und wir tauchten von der Strömung getrieben ziemlich weit weg vom ursprünglich gewünschten Ort wieder auf. Vielen Dank an dieser Stelle der Bootscrew, die uns wieder einsammelte. Die übrigen Gäste des Tauchboots konnten sich augenscheinlich ein Grinsen angesichts unseres Auftauchortes nicht verkneifen.

Euphoria

Gestern hatten unsere unglaublichen Gastgeber zum Abendessen eingeladen. Es gab äußerst leckere Gambas und Muscheln, gegrillten Wolfsbarsch, Calamares (mit welchen ich mich allerdings immer noch nicht anfreunden kann) und nicht zuvergessen den selbsthergestellten Rotwein. Es war ein sehr lustiger Abend, an dem es vor allem Spaß machte, Josip bei seinen Erzählungen zuzuhören.

Heute morgen tat jedoch alles weh – außer der Schuhe. Nachdem uns das erfreuliche Frühstück und die Zuteilung der übrig gebliebenen Dinge durch die äußerst fürsorglichen Marija für den Tag gestärkt hatten, kam Mario auch schon zur Tür hinein. Ein vormittäglicher Theorieblock über den Ablauf einer Bootstour klingt zwar langweilig, erwies sich aber im weiteren Verlauf des Tages als äußerst praxisnah.

Nachdem wir das Tauchcenter verleint hatten, bauten wir die Geräte auf und luden diese auf das Boot. Die mit uns zur Insel Banjole hinausfahrende Sporttauchergruppe musste leider etliche Minuten warten. Sorry for that!

Die Tauchgänge liefen wesentlich besser als gedacht. Alle Übungen ohne grobe Patzer absolviert, die Kicks passten, und wenn mal etwas doch nicht so funktionierte, wie es im Lehrbuch steht, nahmen wir uns die Zeit, sortierten die Dinge und brachten den Drill zu Ende. Der erste Tauchgang ließ uns den Valve-Drill, Safety-Drill und alle Kicks wiederholen, dazu verlegten wir noch ein wenig Leine und Petra durfte die Boje schießen. Ein Maskenwechsel und eine Aufstiegsübung rundeten den TG ab.

Im zweiten Tauchgang wurde uns nach einer weiteren Bojenübung schmerzlich bewusst, dass unser heutiges Special Equipment, das Reel, sich noch an Bord des soeben mit der Sporttauchergruppe in den Hafen abgefahrenen Bootes befand. Also improvisierten wir die Leinenverlegungsübung mit 2 Spools. Nachdem wir diese abgewickelt hatten, folgten wir der Leine zum Ausgangspunkt mit geschlossenen Augen zurück. Wow! Das ist ja viel einfacher als gedacht. Wieviel eine solide Grundausbildung doch wert ist! Nachdem wir die Spools wieder eingewickelt hatten, beendeten wir den Tauchgang mit einem Aufstieg unter gas-sharing mit Stops in 9, 6 und 3 m.

Und natürlich gab es nach den Tauchgängen jede Menge Kritik. Viel positives, aber auch konstruktive Verbesserungsmöglichkeiten. Es bleibt aber auf jeden Fall das Gefühl, nicht vollends versagt zu haben. Maren, der Anruf aus Italien heute abend bleibt aus.