Die Wupper hat uns wieder…
Am Sonntag trafen sich Thomas H, Sven und ich an der Wupper, um ein bisschen EAN32 zu verbrauchen. Eine Stage und die D12 sollte sich als ideale Konfiguration für den anstehenden Tauchgang herausstellen.
Augenzeugenberichte hatten uns mit angekündigten 6m-Sichtweiten gelockt. Der strömende Regen ließ uns den Entschluss bereuen, an einem Tauchplatz zu sein, der keinen Unterstand bietet. Das erste Mal hatte ich den Trocki an bevor das Gerät zusammengebaut war, zu groß war die Gefahr, weggespült zu werden.
Wir tauchten der Straße folgend in Richtung Kanal. An der Mauer entlang zeigte die Wupper dann wieder ihr altes Gesicht: während uns im oberen Bereich tatsächlich die versprochenen Sichtweiten verwöhnten, war es im alten Flussbett milchig wie immer. Quasi wie auf Bestellung wurde es dann auch schlagartig völlig dunkel und wenige Sekunden später stieg der Boden mit 30° an – wir waren in den verschütteten ersten Bogen des Viadukts getaucht ohne es zu bemerken. Beim Durchtauchen des Wehrs und der einzelnen Bögen im Zickzack sahen wir immer wieder große Schwärme von jungen Barschen. Beeindruckend! Auf der Straße des Viadukts ging es dann zurück. Zum ersten Mal konnte man von einer Seite zu anderen schauen! OK… nicht längs, nur quer… aber immerhin.
Thomas sagte dann kurz zu Hause Bescheid, dass es etwas länger dauern würde, und wir setzten unseren Tauchgang an der Mauer Richtung Norden fort. Mit einer Höhe von 4 bis 5 m ist diese Mauer recht eindrucksvoll. Kleine Irrwege führten uns schließlich zum Viadukt zurück, von wo aus wir nach dem Wechsel auf das Rückengerät in Richtung Fabrikfassade aufbrachen. Jedesmal vergesse ich, dass die erste Fensteröffnung nur mit reichlich Klemmerei zu passieren ist – und die Stage ist dabei nicht wirklich hilfreich! Nunja… meine Buddies hatten nicht mehr richtig Lust, mir durch dieses enge Loch nachzufolgen, aber im hinteren Teil der Fabrikfassade haben wir dann noch ein unaufgemulmtes Fensterchen für sie gefunden.
Nach etwa 90 Minuten Tauchzeit beratschlagten wir kurz, ob wir den TG abbrechen sollten oder uns noch den Einlauf der Feldbachvorsperre ansehen wollten. Da die Gasreserven noch mehr als ausreichend waren und die Temperaturen oberhalb von 7 m mit 14° sommerliche Ausmaße erreichten, setzten wir den Tauchgang in Richtung Südwest fort.
Nach einer scheinbar unendlichen Reise fanden wir auf Anhieb das Tosbecken mit dem Rohr. Ein kurzer Gascheck, Teameinteilung und ab ins dunkle Nichts. Auf dem Weg begegneten wir mehreren Aalen… und einem richtig fetten Wels! Mehrfach schwamm dieses große Monster direkt auf meine Maske zu und drehte erst im letzten Moment ab, bis es dann unter mir durch an den anderen vorbei aus dem Rohr verschwand.
Auf dem Rückweg genossen wir noch etwas die angenehmen Temperaturen und tauchten nach zweieinhalb Stunden und etwa 1.700 m zurückgelegter Strecke punktgenau am Einstieg wieder auf.
Thomas, ich wünsche Dir alles Gute, viel Erfolg im neuen Job, viele neue Bekannte, Freunde und vor allem Buddies! Und mein Neid auf Dein neues Hausriff sei Dir gewiss!