Archiv des Monats Februar 2009

Geerdet

Meistens ist es ganz gut, wenn man nicht abhebt. In meinem bisherigen Taucherleben war es häufig so, dass der Dämpfer zur rechten Zeit kam. Ein Tauchgang, der einen auf den Boden der Tatsachen zurückholt, die Grenzen des eigenen Könnens und die des Teams aufzeigt.

Heute habe ich wieder einen solchen erlebt.

Es war bitterkalt. Nach einem einigermaßen enttäuschenden Tauchgang mit relativ schlechter Sicht und einer ebenso langweiligen Deko wurde es beim Wechsel auf die Sauerstoff-Stage dann kurzfristig spannend. Zwei vereiste Automaten, eine Out-Of-Gas-Situation und ein deswegen bis an den Rand des ertragbaren Adrenalinpegels getriebener Taucher.

Einige Situationen in diesem Szenario liefen wie von selbst. „Muscle memory“ hat man mir beigebracht. Und tatsächlich, bei einigen Abläufen funktionierten meine Gliedmaßen wie von selbst, so dass ich die Gelegenheit hatte, währenddessen den Überblick zu behalten. Andere Abläufe hingegen waren neu, untrainiert. Und direkt zeigte sich, wie die awareness abnahm. Zu sehr war ich auf die Tätigkeit als solche fixiert, um mich auch um meine Umwelt zu kümmern.

Was ich mitnehme aus diesem Tauchgang:

  • Einprogrammierte Abläufe können Leben retten.
  • Alleine ist man nichts – es kann jeden treffen.
  • Das Team sollte ein Team sein – gleiche Abläufe, gute Kommunikation.
  • Aus den schlechtesten Tauchgängen kann man am meisten lernen.

The summer is back!

19° C Wassertemperatur. 150 m Sichtweite.

Nein, ich nehme keine Drogen. Und es liegt auch nicht an dem hohen Stickstoffanteil meines Atemgases heute. Ich habe das heute wirklich erlebt.

Zur Vorbereitung des Tech 1 im Herbst sind Petra und ich heute nach Enschede ins DiveWorld gefahren. Dieses Indoor-Tauchzentrum ist nicht viel mehr als ein Pool, der 10 m im Durchmesser misst und 10 m tief ist. Auf Attraktionen hat man weitgehend verzichtet, hier ist man als Taucher noch selbst gefragt, für Unterhaltung zu sorgen.

Und man kann nicht sagen, dass uns heute langweilig geworden ist. Ab- und Aufstiegsübungen, V- und S-Drills mit und ohne Maske, rückwärts flösseln, Backuplampenhandling, Maskenwechsel, Taschen kramen, Stages clippen, Boje schießen, Fotos machen. Und das wichtigste: Trimm und Tarierung.

Außerdem habe ich festgestellt, dass die Doppel-7 doch gar kein so schlechtes Gerät ist, wie ich es in Erinnerung hatte. Taucht sich ganz vernünftig. Wenn doch nur ein bisschen mehr Gas drin wäre.

Fazit: Sehr angenehmes Übungsumfeld, humane Preisgestaltung, weite Anfahrt.