Archiv des Monats Dezember 2008

Schluchtensch…-see

Millstätter See

Dieses Jahr ist Weihnachten anders als sonst. Die ganze kleine Familie verbringt den Urlaub in Österreich. Schneegarantie inklusive. Im Tal liegen für uns Flachlandtiroler völlig unglaubliche 150 cm. Wenn ich an das Verkehrschaos denke, was bei uns nur 5 cm Schnee auslösen.

Nach entspannten Skilerntagen auf einem Kärntner Idiotenhügel ohne größere Blessuren wollte ich doch nicht völlig tauchabstinent bleiben. Treffpunkt mit Manu war der Millstätter See, genauer der Tauchplatz Liafelsen.

Außentemperaturanzeige

Es war morgens mit –10 °C zwar eiskalt, aber die Sonne wärmte nicht nur das Gemüt, sondern auch merklich den Körper.

Nach dem Abtauchen folgte zunächst ein wenig Ernüchterung. Von wegen Bergseen haben Supersichtweiten! Pah! Kein bisschen besser als die Sorpe. Mit dem Ziel großer Liafels tauchten wir linksrum mit dem 50er ab, um Deko zu schinden und Gas zu sparen. An der Kante der Steilwand, die wir nach 13 Minuten erreichten, wechselten wir auf das Rückenpaket und ließen uns in die Tiefe fallen. Hier wurden wir für die miese Sicht oberhalb von 24 m wieder entschädigt. Tolle Sichtweiten, soweit das mickrige Halogenlicht reicht. Entgegen mehrerer Tauchplatzbeschreibungen besitzt die Steilwand, die im Übrigen nicht bzw. nur selten wirklich senkrecht verläuft, auf 55 m kein Plateau, sondern geht bis mindestens 70 m weiter. Wir hörten bei 60 m mit dem Abstieg auf und folgten langsam steigend dem Verlauf der Wand. Nach etwa 40 Minuten kehrten wir um und begannen mit der Deko.

Beim Gaswechsel auf 21 m blies mein Automat ab, ich hatte ihn wohl beim Rausholen aus dem Rigging-Kit zu schnell mit der Luftdusche gegen das Wasser bewegt. Auch ein beherztes Ausatmen lies das Abblasen nicht stoppen, also drehte ich die Stage wieder ab, während der abblasende Automat meine Zähne einfror. Nach 20 – 30 Sekunden Wartezeit auf dem Rückengas ließ sich der Automat ganz normal weiter benutzen.

Der Rest der Deko verlief eher unspektakulär. Bemerkenswert war jedoch Manus Orientierungssinn. Obwohl sie erst zweimal dort tauchen war, stiegen wir nach 95 Minuten exakt an der Stelle aus dem Wasser, an der wir eingestiegen waren. Für mich sah das alles gleich aus.

Ich will auch so einen See vor der Haustür haben!