Archiv des Monats November 2008

Tauchgang im Schnee

Heute habe ich eine Lektion gelernt. Und zwar die, dass koreanische Autobauer ihr ABS-System nicht auf sauerländer Schneematschverhältnisse abstimmen. Und dass taiwanesische Reifenhersteller unter einem Ganzjahresreifen verstehen, dass man damit 12 Monate fahren kann. Wintertauglichkeit haben die Reifen jedenfalls nicht.

Nach acht Wochen Tauchpause fuhren Thomas H. und ich heute zur Sorpe. OK, der Wintereinbruch kam nicht unerwartet. Recherchen über Webcams und die Verkehrsnachrichten ließen jedoch den Schluss zu, dass eine Anreise möglich sein sollte. Als ich dann jedoch hinter Beckum über den Berg fuhr, wurde es schlagartig glatt. Ich entschied mich in Langscheid gegen die direkte Route und wollte durch den Ort über die Hauptstraße Richtung Talsperre fahren. Die Straßen waren durch festgefahrenen Schneematsch spiegelglatt, trotz Schubbetrieb im ersten Gang rutschte ich fast von der Fahrbahn. Bevor der Berg noch steiler wurde und die Straße ein scharfe Kurve formte, bog ich zuerst und stellte dann das Auto ab. An eine Abfahrt zum See war mit dieser Konfiguration einfach nicht zu denken!

Als Thomas ankam, entschieden wir, mein Auto wieder in befahrbare Bereiche zu bekommen, den geplanten Tauchgang um etwas Gerödel zu erleichtern und dann mit seinem Auto zum See zu fahren. Nach ca. 2 km mit durchdrehenden Rädern im Drift stellte ich mein Auto ab, zunächst an der Abfahrt zum See in Langscheid. Genau in dem Moment fuhr der Schneepflug an uns vorbei, also nutzte ich die Gelegenheit und brachte mein Auto wieder über den Berg an die Kreuzung nach Beckum. Wir luden dann mein Tauchzeugs in Thomas‘ Auto und kamen mit anderthalb Stunden Verspätung endlich am Campingplatz an. Nur wenige hatten dies heute geschafft, der Parkplatz war ziemlich leer.

Der Tauchgang selber hat uns dann für die Anfahrt wieder vollkommen entschädigt. Durchweg annehmbare, teilweise sogar hervorragende Sichtweiten von 10-12 m. Tolle Panoramaansichten an der Steilwand machten mir deutlich klar, wie toll das Tauchen eigentlich ist, und wie ich es in den Wochen vermisst hatte. Wir machten entspannte 95 Minuten und waren von den 9° Wassertemperatur angenehm überrascht. Bis auf ein paar kalte Finger konnte man es noch sehr gut aushalten. Das obligatorische Schnitzel bei Michael rundete diesen erlebnisreichen Tauchtag ab.