19. Juni 2016, Jako
So, das war der letzte Tauchgang vor dem Kurs. Endlich mal wieder in der Wupper, und sie zeigte sich von ihrer besten Seite. Oben waren es vier bis fünf Meter Sicht, unten blieben dann leider nur noch zwei übrig. Aber ist es nicht letztlich auch das, was dem Tauchplatz noch etwas mehr Mystik verleiht? Ok, vielleicht habe ich auch eine rosarote Wupper-Brille auf.
Der Tauchgang mit zwei Wupper-Neulingen an meiner Seite verlief reibungslos, das Viadukt ist schließlich immer noch an der gleichen Stelle. Und drumherum gibt’s ja auch noch so viel altes Gemäuer zu entdecken. Auf dem Rückweg haben wir zum Beispiel den alten Kellerschacht gefunden, der auch für mich neu war. Ich bedanke mich bei beiden für den schönen Tauchgang!
Und jetzt? Nächste Woche geht’s nach Frankreich. Spannung, auch ein bisschen Aufregung, aber auf jeden Fall eine große Menge Vorfreude. Obwohl – oder gerade weil – ich mit fortgeschrittenen Tauchkursen im Ausland ja noch eine Rechnung offen habe. Ich bin jedenfalls deutlich ruhiger als damals vor Kroatien. Ich spüre absolut keinen Druck, den Kurs unbedingt bestehen zu müssen, stattdessen freue ich mich auf die Woche Vollgas und das ehrliche Feedback. Und auf eine hoffentlich steile Lernkurve. Standortbestimmung.
9. Oktober 2009, Jako
Inspiriert von Armins hervorragenden Fotos, mit denen meine niemals mithalten werden können, haben wir mir meine Tauchuntauglichkeit heute mit einem Familienausflug an die ziemlich entleerte Wuppertalsperre versüßt.
Der heutige Pegel lag bei 238,60 m ü. NN, was etwa 14 m unter Stauziel (Sollhöhe) entspricht. Noch 2 m weniger, und wir hätten zu Fuß über das Viadukt gehen können.
Und tatsächlich folgten wir der alten Straße am Einstieg bis zum Knick in Richtung Viadukt. Mir war bisher nicht bewusst, dass an diesem Knick eine recht steile Felsnase den Weg markiert. Knapp unterhalb der Wasseroberfläche konnte man noch die Mauer zum parallel laufenden Graben erahnen, dem wir üblicherweise zum Viadukt folgen. Die Sicht war allerdings dermaßen schlecht, dass man kaum 50 cm weit in den See hineinblicken konnte.
Auf der nördlichen Fläche ist durch den niedrigen Wasserstand sogar schon eine Insel entstanden.
Am Ende der Straße sind dann auch die ersten Mauerreste sichtbar geworden. Leider nur ein Appetithappen, unter Wasser gibt es noch viel mehr davon zu sehen.
Wir gingen der normalerweise überfluteten Straße entlang in Richtung der ehemaligen Bahntrasse nach Westen. Hier konnte man schön sehen, weshalb das Antauchen der Feldbach-Vorsperre ab und an mit Navigationsproblemen behaftet ist. Denn hinter den Überresten des ehemaligen Brückenpfeilers quert hier auch die Straße das Seebett, normalerweise in einer Tiefe von ca. 5-7 m.
Natürlich konnten wir heute auch den Zulauf begutachten, den wir beim 200. Tauchgang unerklärlicherweise nicht betauchen konnten. Mir ist völlig unverständlich, warum wir, obwohl wir der Schwallstrecke folgten, das Betonbauteil nicht gesehen haben. Stickstoffnarkose in 70 cm Wassertiefe? Mit Nina als Modell kann man gut erkennen, dass das Rohr die bereits postulierten 1,50 m Durchmesser tatsächlich besitzt. Die Seite Wuppertalsperre werde ich diesbezüglich auch aktualisieren.
In Friedrichsthal wurden wir hingegen enttäuscht. Die Straße führt zwar weiter hinunter, ab und an findet man auch Betonreste, aber weder sind irgendwelche Gebäudereste zu erkennen, noch haben wir den Stollenausgang gefunden. Entweder liegt dieser noch tiefer im Wasser verborgen oder ist oberhalb im Wald versteckt. Eine Erkundung des Walds führte wegen nasser Blätter auf vermooster Felsoberfläche zu unfreiwilliger Blauzeichnung meiner rechten Elle.
Den Abschluss unserer heutigen Rundreise bildete das Haus Hammerstein. Insbesondere das Wehr, das die im Moment hier wieder als Bach laufende Wupper anstaut, und wohl früher der Regulierung des Wasserstands im benachbarten Graben diente, lag im Fokus des Besuchs. Ich denke, es dürfte eine interessante Erfahrung sein, sich davon die überflutete Version anzuschauen.
22. September 2008, Jako
Tauchen ist ein Buddysport. Meistens.
Heute habe ich mich dem Grundsatz jeglicher Verbände untergeordnet. Tauche nie allein! In Ermangelung des Zweiten wurde somit das postmoderne Schmuckstück meines vorbierbäuchigen sportlichen Fortbewegungstransportgeschicks ausgepackt. Mein Fahrrad.
Diejenigen, die es nicht kennen, haben nichts verpasst. Eigentlich geht es auch gar nicht um mein Fahrrad. Das war lediglich Mittel zum Zweck. Heute war Tour de Bergisches Land – genauer Remscheid-Lennep und Radevormwald. Was ich da mache? Naja… Es ist nicht die faszinierende Gegend, die Landschaft oder gar sportlicher Ehrgeiz, der mich trieb. Vielmehr wollte ich der Geschichte der noch recht jungen Wuppertalsperre auf den Grund gehen.
Das Ergebnis dieser Rundfahrt: Ein tierischer Muskelkater, der mich morgen heimsuchen wird. Außerdem rund 200 Fotos und ein paar bisher (von mir) unentdeckte Wupper-Highlights. Das ganze werde ich jetzt katalogisieren, aufbereiten und dann veröffentlichen. Einige Ideen für neue Tauchplätze habe ich dabei auch gewonnen, einige mussten leider begraben werden.