Archiv der Kategorie 'Tauchspots'

Auf geht’s!

So, das war der letzte Tauchgang vor dem Kurs. Endlich mal wieder in der Wupper, und sie zeigte sich von ihrer besten Seite. Oben waren es vier bis fünf Meter Sicht, unten blieben dann leider nur noch zwei übrig. Aber ist es nicht letztlich auch das, was dem Tauchplatz noch etwas mehr Mystik verleiht? Ok, vielleicht habe ich auch eine rosarote Wupper-Brille auf.

Der Tauchgang mit zwei Wupper-Neulingen an meiner Seite verlief reibungslos, das Viadukt ist schließlich immer noch an der gleichen Stelle. Und drumherum gibt’s ja auch noch so viel altes Gemäuer zu entdecken. Auf dem Rückweg haben wir zum Beispiel den alten Kellerschacht gefunden, der auch für mich neu war. Ich bedanke mich bei beiden für den schönen Tauchgang!

Und jetzt? Nächste Woche geht’s nach Frankreich. Spannung, auch ein bisschen Aufregung, aber auf jeden Fall eine große Menge Vorfreude. Obwohl – oder gerade weil – ich mit fortgeschrittenen Tauchkursen im Ausland ja noch eine Rechnung offen habe. Ich bin jedenfalls deutlich ruhiger als damals vor Kroatien. Ich spüre absolut keinen Druck, den Kurs unbedingt bestehen zu müssen, stattdessen freue ich mich auf die Woche Vollgas und das ehrliche Feedback. Und auf eine hoffentlich steile Lernkurve. Standortbestimmung.

Turkish Delight

Heiße Quellen, Oktupusse, Lobster, Höhlen und Cavernen. Dazu Fischschwärme, die einen den Tauchgang über begleiten, weil man ganz alleine mit seinem Boot am Tauchplatz ist. Klingt großartig?!

Die familien- und geldbeuteltaugliche Urlaubsdestination Kusadasi hat taucherisch auch etwas zu bieten. Doch leider sind die Tauchplätze nicht besonders bunt, über allem liegt eine feine Sand-Sediment-Schicht, die die Farben ziemlich verblassen lässt.

Das Tauchen über das lokale Tauchcenter ist klassisches Two-Tank-Diving. 40 min Tauchgang, Riffwechsel, Flaschenwechsel, 40 min Tauchgang. Nach etwa zwei bis zweieinhalb Stunden ist man wieder zurück an Land. Getaucht wird mit 10 Liter Stahlflaschen, die Guides sind tierisch neidisch auf meinen Trocki, ihnen ist – wie den übrigen Gästen auch – nach dem zweiten Tauchgang so kalt, dass sie zittern. Nachsaison.

Insgesamt ein sicherlich passendes Konzept von wirklich netten und gastfreundlichen Menschen, welches sich mit meinem Ansatz von Tauchen leider nur teilweise überschneidet. Und trotzdem war es ein großartiges Gefühl, wieder im Meer zu sein.

Leere Wuppertalsperre

Inspiriert von Armins hervorragenden Fotos, mit denen meine niemals mithalten werden können, haben wir mir meine Tauchuntauglichkeit heute mit einem Familienausflug an die ziemlich entleerte Wuppertalsperre versüßt.

Straße zum ViaduktDer heutige Pegel lag bei 238,60 m ü. NN, was etwa 14 m unter Stauziel (Sollhöhe) entspricht. Noch 2 m weniger, und wir hätten zu Fuß über das Viadukt gehen können.

Und tatsächlich folgten wir der alten Straße am Einstieg bis zum Knick in Richtung Viadukt. Mir war bisher nicht bewusst, dass an diesem Knick eine recht steile Felsnase den Weg markiert.  Knapp unterhalb der Wasseroberfläche konnte man noch die Mauer zum parallel laufenden Graben erahnen, dem wir üblicherweise zum Viadukt folgen. Die Sicht war allerdings dermaßen schlecht, dass man kaum 50 cm weit in den See hineinblicken konnte.

Auf Mauerresteder nördlichen Fläche ist durch den niedrigen Wasserstand sogar schon eine Insel entstanden.

Am Ende der Straße sind dann auch die ersten Mauerreste sichtbar geworden. Leider nur ein Appetithappen, unter Wasser gibt es noch viel mehr davon zu sehen.

Straße an der EisenbahnbrückeWir gingen der normalerweise überfluteten Straße entlang in Richtung der ehemaligen Bahntrasse nach Westen. Hier konnte man schön sehen, weshalb das Antauchen der Feldbach-Vorsperre ab und an mit Navigationsproblemen behaftet ist. Denn hinter den Überresten des ehemaligen Brückenpfeilers quert hier auch die Straße das Seebett, normalerweise in einer Tiefe von ca. 5-7 m.

ZulaufrohrNatürlich konnten wir heute auch den Zulauf begutachten, den wir beim 200. Tauchgang unerklärlicherweise nicht betauchen konnten. Mir ist völlig unverständlich, warum wir, obwohl wir der Schwallstrecke folgten, das Betonbauteil nicht gesehen haben. Stickstoffnarkose in 70 cm Wassertiefe? Mit Nina als Modell kann man gut erkennen, dass das Rohr die bereits postulierten 1,50 m Durchmesser tatsächlich besitzt. Die Seite Wuppertalsperre werde ich diesbezüglich auch aktualisieren.

In Friedrichsthal wurden wir hingegen enttäuscht. Die Straße führt zwar weiter hinunter, ab und an findet man auch Betonreste, aber weder sind irgendwelche Gebäudereste zu erkennen, noch haben wir den Stollenausgang gefunden. Entweder liegt dieser noch tiefer im Wasser verborgen oder ist oberhalb im Wald versteckt. Eine Erkundung des Walds führte wegen nasser Blätter auf vermooster Felsoberfläche zu unfreiwilliger Blauzeichnung meiner rechten Elle.

Wehr HammersteinDen Abschluss unserer heutigen Rundreise bildete das Haus Hammerstein. Insbesondere das Wehr, das die im Moment hier wieder als Bach laufende Wupper anstaut, und wohl früher der Regulierung des Wasserstands im benachbarten Graben diente, lag im Fokus des Besuchs. Ich denke, es dürfte eine interessante Erfahrung sein, sich davon die überflutete Version anzuschauen.

Tauchgang im Schnee

Heute habe ich eine Lektion gelernt. Und zwar die, dass koreanische Autobauer ihr ABS-System nicht auf sauerländer Schneematschverhältnisse abstimmen. Und dass taiwanesische Reifenhersteller unter einem Ganzjahresreifen verstehen, dass man damit 12 Monate fahren kann. Wintertauglichkeit haben die Reifen jedenfalls nicht.

Nach acht Wochen Tauchpause fuhren Thomas H. und ich heute zur Sorpe. OK, der Wintereinbruch kam nicht unerwartet. Recherchen über Webcams und die Verkehrsnachrichten ließen jedoch den Schluss zu, dass eine Anreise möglich sein sollte. Als ich dann jedoch hinter Beckum über den Berg fuhr, wurde es schlagartig glatt. Ich entschied mich in Langscheid gegen die direkte Route und wollte durch den Ort über die Hauptstraße Richtung Talsperre fahren. Die Straßen waren durch festgefahrenen Schneematsch spiegelglatt, trotz Schubbetrieb im ersten Gang rutschte ich fast von der Fahrbahn. Bevor der Berg noch steiler wurde und die Straße ein scharfe Kurve formte, bog ich zuerst und stellte dann das Auto ab. An eine Abfahrt zum See war mit dieser Konfiguration einfach nicht zu denken!

Als Thomas ankam, entschieden wir, mein Auto wieder in befahrbare Bereiche zu bekommen, den geplanten Tauchgang um etwas Gerödel zu erleichtern und dann mit seinem Auto zum See zu fahren. Nach ca. 2 km mit durchdrehenden Rädern im Drift stellte ich mein Auto ab, zunächst an der Abfahrt zum See in Langscheid. Genau in dem Moment fuhr der Schneepflug an uns vorbei, also nutzte ich die Gelegenheit und brachte mein Auto wieder über den Berg an die Kreuzung nach Beckum. Wir luden dann mein Tauchzeugs in Thomas‘ Auto und kamen mit anderthalb Stunden Verspätung endlich am Campingplatz an. Nur wenige hatten dies heute geschafft, der Parkplatz war ziemlich leer.

Der Tauchgang selber hat uns dann für die Anfahrt wieder vollkommen entschädigt. Durchweg annehmbare, teilweise sogar hervorragende Sichtweiten von 10-12 m. Tolle Panoramaansichten an der Steilwand machten mir deutlich klar, wie toll das Tauchen eigentlich ist, und wie ich es in den Wochen vermisst hatte. Wir machten entspannte 95 Minuten und waren von den 9° Wassertemperatur angenehm überrascht. Bis auf ein paar kalte Finger konnte man es noch sehr gut aushalten. Das obligatorische Schnitzel bei Michael rundete diesen erlebnisreichen Tauchtag ab.

Urlaubszeit ist Tauchzeit

Walchenseefeeling light

Walchenseefeeling light

Während andere arbeiten, fuhren Thomas P und ich zum Möhnesee. Es sollten 120 Minuten Grundzeit mit EAN 32 gemacht, die Deko mit O2 verkürzt werden. Da der Möhne im Moment gute drei Meter Wasser fehlen, erinnerten die Tauchgangsvorbereitungen ein wenig an Kletterkurse an der VHS.

Ohne größere Blessuren benutzten wir schließlich den ein wenig despektierlich „Dameneinstieg“ getauften Zugang zum See. Ich finde „Alt-Herren-Einstieg“ nicht nur weit weniger diskriminierend sondern auch den Kern der Sache treffend.

Die Sicht war in den oberen Regionen relativ gut, bis zu 5 m an den sonnendurchfluteten Bereichen sind nach meinen Wambacherlebnissen geradezu paradiesische Zustände! Im Bereich unterhalb von 15 m wurde es deutlich schlechter und darüberhinaus auch noch richtig kalt. Es war eine gute Wahl, die zweite Kopfhaube anzuziehen.

Marstaucher

Marstaucher

Der Tauchgang selbst führte uns, nachdem wir die umgestürzten Bäume bewunderten, an einem merkwürdig aussehenden Holzbauteil aus drei Stämmen vorbei zur alten Brücke von Delecke. Deren Bögen sind leider eingestürzt, die Widerlager und der Mittelpfeiler stehen aber noch. Wir tauchten dann ein wenig der Straße ins Dorfzentrum von Delecke folgend Richtung Nordost. Hierbei scheint eine alte Seitenmarkierung noch vorhanden zu sein, die aus einzelnen hochkant gestellten Steinen besteht. Diese Steine wiederum sind untereinander mit einer Leine verbunden. So einfach, dass selbst wir immer den nächsten Stein gefunden haben.

Kunst oder Fehler?

Kunst oder Fehler?

Genau unserem Plan folgend kamen wir dann nach 123 min Tauchzeit am Ufer an und dekomprimierten vorschriftsmäßig – vorbildlich. Leider wurde mir beim Hervorholen meiner Sauerstoff-Stage schmerzlich bewusst, dass sich die erste Bottomstage vom Leash gelöst haben muss. Sie treibt seither auf dem Möhnesee. Wenn also jemand eine Alupulle mit „JAKO“ und „BM“ drauf (auf dem Bild oben ganz links!) findet, würd ich mich sehr über eine Rückgabe freuen.

Fahrradtour an der Wupper

Tauchen ist ein Buddysport. Meistens.

Heute habe ich mich dem Grundsatz jeglicher Verbände untergeordnet. Tauche nie allein! In Ermangelung des Zweiten wurde somit das postmoderne Schmuckstück meines vorbierbäuchigen sportlichen Fortbewegungstransportgeschicks ausgepackt. Mein Fahrrad.

Diejenigen, die es nicht kennen, haben nichts verpasst. Eigentlich geht es auch gar nicht um mein Fahrrad. Das war lediglich Mittel zum Zweck. Heute war Tour de Bergisches Land – genauer Remscheid-Lennep und Radevormwald. Was ich da mache? Naja… Es ist nicht die faszinierende Gegend, die Landschaft oder gar sportlicher Ehrgeiz, der mich trieb. Vielmehr wollte ich der Geschichte der noch recht jungen Wuppertalsperre auf den Grund gehen.

Das Ergebnis dieser Rundfahrt: Ein tierischer Muskelkater, der mich morgen heimsuchen wird. Außerdem rund 200 Fotos und ein paar bisher (von mir) unentdeckte Wupper-Highlights. Das ganze werde ich jetzt katalogisieren, aufbereiten und dann veröffentlichen. Einige Ideen für neue Tauchplätze habe ich dabei auch gewonnen, einige mussten leider begraben werden.