Miltitzbimble*

Fast ein Jahr liegt die erste Interessenbekundung zur Teilnahme am DIR-GER-Treffen in Miltitz zurück, jetzt war es endlich soweit. Also machten wir uns am Freitagmittag auf den Weg gen Osten. Siebeneinhalb Stunden sollte es dauern, bis wir erschöpft im Hotel in Sora ankamen und noch die ersten Gleichgesinnten begrüßen konnten – nette, entspannte und unkomplizierte Menschen. Das zog sich dann auch wie ein roter Faden durch den Rest des Wochenendes. Teamtauchen aus dem Lehrbuch. Sei es beim Zusammenstellen von Gasreserven, da durch den kurzfristigen Ausfall einiger Mittaucher die Teams neu gebildet werden mussten, oder beim Aufteilen von Aufgaben zwischen den Teams, die einfach nur der Bequemlichkeit dienten.

Und der Tauchplatz? Tja, wie soll ich das in Worte fassen? Schon der Zugang zum Bergwerk lässt großes erahnen, schließlich ist das kein Gang, sondern eher eine breite Straße, die zum Wasser führt. Dann folgt ein gigantischer Raum, der von einigen Stützen getragen wird. „Wenn das so unter Wasser weiter geht, wird es super.“, sagte ich zu Eva im Anschluss an die erste Besichtigung auf dem Weg nach draußen.

Und es wurde super. Die Sommerpause des Bergwerks war just vorbei. Unser Premieren-Tauchgang führte uns daher in beinahe unberührte Gänge. Ich hatte Mühe, den Atemregler im Mund zu halten, stand dieser doch vor Begeisterung weit offen. Unfassbare Sichtweiten! Glasklares Wasser! Mithin so klar, dass man denken konnte, es wäre überhaupt nicht vorhanden. Ein einzigartiges Erlebnis, nach einem halben Jahr Pause als erster in den „Blinddarm“ genannten Gang einzubiegen.

Ein guter Anteil Klönschnack, durchaus brauchbares Wetter, eine wirklich gelungene Ausnutzung der Freizeit.

* Miltitzbimble ist eine unregistrierte Wortmarke von Hoffi.

Auf geht’s!

So, das war der letzte Tauchgang vor dem Kurs. Endlich mal wieder in der Wupper, und sie zeigte sich von ihrer besten Seite. Oben waren es vier bis fünf Meter Sicht, unten blieben dann leider nur noch zwei übrig. Aber ist es nicht letztlich auch das, was dem Tauchplatz noch etwas mehr Mystik verleiht? Ok, vielleicht habe ich auch eine rosarote Wupper-Brille auf.

Der Tauchgang mit zwei Wupper-Neulingen an meiner Seite verlief reibungslos, das Viadukt ist schließlich immer noch an der gleichen Stelle. Und drumherum gibt’s ja auch noch so viel altes Gemäuer zu entdecken. Auf dem Rückweg haben wir zum Beispiel den alten Kellerschacht gefunden, der auch für mich neu war. Ich bedanke mich bei beiden für den schönen Tauchgang!

Und jetzt? Nächste Woche geht’s nach Frankreich. Spannung, auch ein bisschen Aufregung, aber auf jeden Fall eine große Menge Vorfreude. Obwohl – oder gerade weil – ich mit fortgeschrittenen Tauchkursen im Ausland ja noch eine Rechnung offen habe. Ich bin jedenfalls deutlich ruhiger als damals vor Kroatien. Ich spüre absolut keinen Druck, den Kurs unbedingt bestehen zu müssen, stattdessen freue ich mich auf die Woche Vollgas und das ehrliche Feedback. Und auf eine hoffentlich steile Lernkurve. Standortbestimmung.

Stillstand

Knapp 14 Jahre war der letzte Besuch in La Gombe her. Während der Tauchgänge 17 bis 31 war ich insgesamt achtmal hier, hier habe ich meinen ersten Süßwasser-Tauchgang – mit einem respektablen AMV von nur 32 l/min – „erfahren“.

La GombeVoller Spannung machte ich mich auf den Weg und erkannte schon während der Anfahrt einiges wieder. Ziemlich spannend, nach so langer Zeit an einen Ort zurückzukehren. Und dann war es genauso, wie ich es kannte. Der Parkplatz, die Umkleiden, die Bar mit dem schwierigen Anmeldeprozedere (erst recht ohne Französischkenntnisse), der Wachdienst auf der Plattform (Danke Sandra!), das Rudeltauchen, der See. Alles unverändert. Als wäre die Zeit stehen geblieben. Der Tauchgang selbst machte wieder Spaß, gut, man könnte natürlich auch vor dem Inswasserspringen daran denken, die Hauptlampe zu konnektieren. Aber Licht wird überbewertet – hier sowieso.

So bleiben ein schöner Tauchgang, ein paar neue Bekanntschaften und ein ziemlich fettes Stück Kuh auf heißem Stein in Erinnerung. Danke!

Veränderung

Über dreieinhalb Jahre liegt der letzte Beitrag zurück. Dreieinhalb Jahre, in denen in meinem Leben viel passiert ist – taucherisch allerdings wenig bis nichts. Seit ein paar Wochen hat sich das wieder geändert. Dank der aufopferungsvollen Arbeit von Sven habe ich Anschluss an eine sehr aktive und überaus freundliche Gruppe Gleichgesinnter gefunden.

Sorpesee im SonnenuntergangUnd so stand nach langer Zeit mal wieder die Sorpe auf dem Programm. Die meisten Sachen haben sich kaum verändert. Der Parkplatz ist noch da, der Campingplatz ist noch da. Auch der Spielplatz ist noch da und – um das wichtigste vorwegzunehmen – die leckeren Schnitzel sind auch noch da.

Was sich verändert hat, ist wohl der Weg unterwasser bis zur Kante der Steilwand. Sonst ist es kaum zu erklären, dass ich das in mich gesetzte Vertrauen meiner Mittaucher in meine gruppenführerischen Fähigkeiten so arg strapazieren musste, als ich uns über die Bucht an die Steilwand geführt habe. Naja, insgesamt hat sich der Tauchplan dadurch nur unwesentlich verändert und es war trotzdem ein sehr angenehmer Tauchgang mit einem tollen Team. Gute 80 Minuten bei durchgängig 8 Grad Wassertemperatur ohne großes Kältegefühl lassen durchaus Hoffnung für den Winter aufkommen.

Winter!? Frühling!

Eine Nacht ohne viel Schlaf. Zuerst zerstören gesundheitliche Malessen des Jüngsten eine frühere Erholung, dann sorgt die Zeitumstellung für ein ohnehin abgekürztes Vergnügen. Doch die um sieben Uhr ins Schlafzimmer herein scheinende Sonne lässt all das vergessen – der Frühling ist da!

Ein kurzes Kaffee-Intermezzo und schon bin ich auf der Autobahn Richtung Sauerland. Endlich wieder tauchen! Petra und Rainer haben meine Anfrage positiv beantwortet. Als wir am See ankommen, bietet sich ein romantisches, ja beinah mystisches Bild, Sorpesee im Nebeldenn obwohl die Sonne schon eine Weile vom Himmel strahlt, liegt über dem See noch der morgendliche Nebel. Leider kann die kleine Handycam das nur unzureichend wiedergeben.

Der Tauchgang am so lieb gewonnenen und vermissten Tauchplatz verläuft ruhig und tiefenentspannt. Zwei wunderbare Buddies, blindes Teamtauchverständnis.

Doch schon nach 20 Minuten sind die Hände steif gefroren. Die neuen Handschuhe scheinen ungeeignet für diesen Tauchgang. Kaum zu glauben, dass wir hier früher auch 100 Minuten bei diesen Temperaturen ausgehalten haben, heute machen wir planmäßig kurz vor Erreichen der Stunde Schluss. Und während der Rest des Körpers sofort die Sonnenstrahlen genießt, bleiben die Hände noch gute 15 Minuten eiskalt.

Winter!? Frühling!

Turkish Delight

Heiße Quellen, Oktupusse, Lobster, Höhlen und Cavernen. Dazu Fischschwärme, die einen den Tauchgang über begleiten, weil man ganz alleine mit seinem Boot am Tauchplatz ist. Klingt großartig?!

Die familien- und geldbeuteltaugliche Urlaubsdestination Kusadasi hat taucherisch auch etwas zu bieten. Doch leider sind die Tauchplätze nicht besonders bunt, über allem liegt eine feine Sand-Sediment-Schicht, die die Farben ziemlich verblassen lässt.

Das Tauchen über das lokale Tauchcenter ist klassisches Two-Tank-Diving. 40 min Tauchgang, Riffwechsel, Flaschenwechsel, 40 min Tauchgang. Nach etwa zwei bis zweieinhalb Stunden ist man wieder zurück an Land. Getaucht wird mit 10 Liter Stahlflaschen, die Guides sind tierisch neidisch auf meinen Trocki, ihnen ist – wie den übrigen Gästen auch – nach dem zweiten Tauchgang so kalt, dass sie zittern. Nachsaison.

Insgesamt ein sicherlich passendes Konzept von wirklich netten und gastfreundlichen Menschen, welches sich mit meinem Ansatz von Tauchen leider nur teilweise überschneidet. Und trotzdem war es ein großartiges Gefühl, wieder im Meer zu sein.

Validierung positiv

Der Blausteinsee gehörte heute uns. Ganz allein. Dazu steuerte die Sonne ihren Teil zu einem gelungenen Comeback bei.

Äußerst miese Sicht in den ersten sechs Metern, darunter etwas klarer, aber leider auch deutlich kälter. Mir war schon nach wenigen Sekunden klar, wieso der Parkplatz leer war. Nach ein bisschen Brühentauchen hörten wir nach einer Viertelstunde wieder auf.

Und für sowas habe ich das alles gemacht? JA!

Karibik

Kristallklares, türkises Wasser lädt ein. Nach dem Anrödeln auf der Liegewiese sind es nur wenige Meter über den Sandstrand. Keine nennenswerte Wellenbewegung behindert den Zugang.

Ein Blick vom SandstrandDer Tauchgang beginnt mit einem Empfangskomitee durch einen ziemlich großen Fischschwarm. Herrlich! Er begleitet uns zur ersten Attraktion. Nicht weit vom Einstieg liegt ein Wrack in nur 5m Wassertiefe. Mehr als ein kurzes Hineinleuchten ist leider nicht möglich, die Öffnungen scheinen für die Doppelpakete zu klein – außerdem waren wir darauf wirklich nicht eingestellt.

Was folgt, ist ein tiefenentspannter Tauchgang ohne Strömung vorbei an Steilwänden und über Sandflächen, die das Sonnenlicht so traumhaft reflektieren. Großartig!

Danke E4, so muss ein Urlaubstauchgang sein!

Osterfest

Ostern feiert man die Auferstehung. Und ein kleines bisschen persönliches Osterfest habe ich in diesem Jahr auch feiern dürfen.

Es war in Hemmoor so, wie es meistens war. Kalt, nicht immer sonnig, aber dafür sehr nette Menschen kennen gelernt und schöne Tauchgänge gemacht. Im Grunde nichts wahnsinnig spektakuläres, Maximaltiefe 12 m. Trotzdem war es ein tolles Gefühl, feststellen zu können, dass man auch nach rund 6 Monaten Pause noch einige Dinge beherrscht. Die Runde mit dem Scooter tüpfelte das I in besonders angenehmer Art. Auch an dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle, die mir das ermöglicht haben!

Diving will be continued…

Leere Wuppertalsperre

Inspiriert von Armins hervorragenden Fotos, mit denen meine niemals mithalten werden können, haben wir mir meine Tauchuntauglichkeit heute mit einem Familienausflug an die ziemlich entleerte Wuppertalsperre versüßt.

Straße zum ViaduktDer heutige Pegel lag bei 238,60 m ü. NN, was etwa 14 m unter Stauziel (Sollhöhe) entspricht. Noch 2 m weniger, und wir hätten zu Fuß über das Viadukt gehen können.

Und tatsächlich folgten wir der alten Straße am Einstieg bis zum Knick in Richtung Viadukt. Mir war bisher nicht bewusst, dass an diesem Knick eine recht steile Felsnase den Weg markiert.  Knapp unterhalb der Wasseroberfläche konnte man noch die Mauer zum parallel laufenden Graben erahnen, dem wir üblicherweise zum Viadukt folgen. Die Sicht war allerdings dermaßen schlecht, dass man kaum 50 cm weit in den See hineinblicken konnte.

Auf Mauerresteder nördlichen Fläche ist durch den niedrigen Wasserstand sogar schon eine Insel entstanden.

Am Ende der Straße sind dann auch die ersten Mauerreste sichtbar geworden. Leider nur ein Appetithappen, unter Wasser gibt es noch viel mehr davon zu sehen.

Straße an der EisenbahnbrückeWir gingen der normalerweise überfluteten Straße entlang in Richtung der ehemaligen Bahntrasse nach Westen. Hier konnte man schön sehen, weshalb das Antauchen der Feldbach-Vorsperre ab und an mit Navigationsproblemen behaftet ist. Denn hinter den Überresten des ehemaligen Brückenpfeilers quert hier auch die Straße das Seebett, normalerweise in einer Tiefe von ca. 5-7 m.

ZulaufrohrNatürlich konnten wir heute auch den Zulauf begutachten, den wir beim 200. Tauchgang unerklärlicherweise nicht betauchen konnten. Mir ist völlig unverständlich, warum wir, obwohl wir der Schwallstrecke folgten, das Betonbauteil nicht gesehen haben. Stickstoffnarkose in 70 cm Wassertiefe? Mit Nina als Modell kann man gut erkennen, dass das Rohr die bereits postulierten 1,50 m Durchmesser tatsächlich besitzt. Die Seite Wuppertalsperre werde ich diesbezüglich auch aktualisieren.

In Friedrichsthal wurden wir hingegen enttäuscht. Die Straße führt zwar weiter hinunter, ab und an findet man auch Betonreste, aber weder sind irgendwelche Gebäudereste zu erkennen, noch haben wir den Stollenausgang gefunden. Entweder liegt dieser noch tiefer im Wasser verborgen oder ist oberhalb im Wald versteckt. Eine Erkundung des Walds führte wegen nasser Blätter auf vermooster Felsoberfläche zu unfreiwilliger Blauzeichnung meiner rechten Elle.

Wehr HammersteinDen Abschluss unserer heutigen Rundreise bildete das Haus Hammerstein. Insbesondere das Wehr, das die im Moment hier wieder als Bach laufende Wupper anstaut, und wohl früher der Regulierung des Wasserstands im benachbarten Graben diente, lag im Fokus des Besuchs. Ich denke, es dürfte eine interessante Erfahrung sein, sich davon die überflutete Version anzuschauen.